Natürliche Wurmprophylaxe

Unter dem Sammelbegriff Helmithen oder Vermes fasst man parasitisch lebende Würmer zusammen. Sie suchen sich im Laufe ihres Lebens einen oder mehrere Wirte oder Zwischenwirte. Zu den Helmithen (Vermes) zählen u.a. Bandwürmer, Spulwürmer, Hakenwürmer. Würmer im Magen-Darm werden durch den Nachweis von Wurmeiern im Stuhl nachgewiesen.

In jedem Lebewesen ‘hausen’ Würmer und haben dort ihre Aufgabe. Die Larven sitzen gerne in den Muskeln. Dort kommen auch keine chemischen Wurmkuren ran. Um das Immunsystem zu trainieren werden sie bei Geburt über die Nabelschnur, Muttermilch aktiv oder bei geschwächtem Immunsystem durch gesundheitliche Probleme oder Erkrankungen abgegeben.

Unsere Vierbeiner können sich auch mit Würmern infizieren. Dies mittels Wurmeier wenn sie an fremdem Kot schnüffeln oder diesen gar fressen. Auch andere Parasiten wie Flöhe und Steckmücken im Süden können Würmer übertragen. Hierzu ist zu erwähnen, dass auch Steckmücken aus dem Süden sich immer mehr in unseren Regionen breitmachen.

Würmer nehmen Überhand, wenn unsere Vierbeiner geschwächt sind. So kann ein zu viel an Würmer in der Tat auch nachteilig sein. Sie verursachen verschiedene Symptome. Sie sind wie schlängelnde Würmer oder Glieder(-ketten), ähnelnd an Reiskörnern, im Kot erkennbar. Vor allem bei Welpen gibt es den sogenannten Wurmbauch und Darmverschluss oder dass Würmer erbrochen bzw. abgehustet werden. Sollten mal solche an Reiskörner ähnelnden Dinger im Kot sein, lohnt es sich zuerst zu überlegen ob evtl. irgendwelches Pseudogetreide gefüttert wurde und unverdaut im Kot ersichtlich ist.

Weniger sichtbar oder auch schleichend kommen Symptome wie Schwäche, schlechtes Fell oder gar Haarausfall, langsame Abmagerung, verschlechterte Wundheilung, tränende Augen, Juckreiz, Entzündungen oder „Schlitten fahren“. Letzteres hat häufig auch mit Verdauungsproblemen oder den Analdrüsen zu tun. Nach einer Zeit können Würmer gar zu Blutarmut führen, wenn sie sich im Darm festgesaugt haben. Durchfall oder Verstopfung können auf Würmer als auch auf weitere unzählige Ursachen deuten.

Vorbeugen

Kann eine chemische Wurmkur überhaupt prophylaktisch wirken, wenn sie nur die derzeitigen Würmer im Darm abtötet? Braucht es gleich die chemische Entwurmung zu sein? Ist es sinnvoll alle drei Monate oder gar noch öfter eine Wurmtablette zu geben? Was für eine Auswirkung hat eine Wurmkur auf die Darmflora, insbesondere bei Jungtieren, wo sich diese erst bildet? Wie sieht es dementsprechend mit dem Immunsystem aus oder auch anderen gesundheitlichen Auswirkungen?

Empfehlenswert ist, ähnlich wie der Tierarzt, quartalsweise oder bei Verdacht auf Würmer den Kot im Labor testen zu lassen. Für eine parasitologische Kotuntersuchung sammeln Sie mindestens 3 x Mal etwas Kot. Dieser können Sie beim Tierarzt testen lassen oder auch bei mir. Verlangen Sie für die Kotaufnahme ein entsprechendes Sammelröhrchen.

Bei Vierbeinern aus dem Ausland oder auch nach Ferien im Süden, empfiehlt es sich beim Tierarzt nach einem halben Jahr auf Herz- & Lungenwürmer zu testen Denn diese Würmer können tödlich sein. Die Herz- und Lungenwürmer können über das Blutserum (mittels Blutentnahme) nachgewiesen werden. Sollte das Ergebnis positiv sein, ist eine chemische Wurmkur unumgänglich. Denken Sie daran während/anschliessend einen Darmaufbau zu machen. Ich berate Sie dabei gerne.

Wurmbefall – was nun?

Bei einem positiven Ergebnis ist zu differenzieren, um welche Würmer es sich handelt. Mit natürlichen Massnahmen können diese ausgetrieben werden. Sie werden nicht abgetötet, da dies wiederum den Verdauungstrakt beeinträchtigen würde.

Nutze die Natur – sie bietet so vieles!

Es gibt viele wurmwidrige Futtermittel wie z.B. Kokosfett, Kokosraspeln, geraspelte Karotten, rote Paprika, Süsskartoffeln, Kohl, rote Beete, Heidelbeeren, Kürbis etc. und auch fermentiertes Gemüse wie rohes Sauerkraut oder Milchprodukte wie Kefir, Buttermilch, Schafs-Fetakäse. Gerade der hiesige Honig wird häufig unterschätzt. Er sollte nicht flüssig oder erhitzt sein, sondern möglichst naturbelassen. Bei Jungtieren kann gezielt Propolis eingesetzt ein.

Mit Nahrungsergänzungen wie Kieselerde, gemahlenen Kürbiskernen oder Sonnenblumenkernen, Hagebuttenschalen, zerdrückten Papayakernen, frischem & gepresstem Knoblauch (letzteres nicht bei Katzen) kann ebenfalls gezielt unterstützt werden. Wenn z.B. durch Hakenwürmer auch die Schleimhaut im Darm beeinträchtigt ist, sollte zusätzlich mit Ulmenrinde, Eibischwurzel oder Flohsamenschleim unterstützt werden. Flohsamen werden mit kaltem Wasser angesetzt.

Prophylaktische Massnahmen

Eine gute prophylaktische Massnahme ist, eine kleine Kräuterpesto herzustellen. Es werden verschiedene Kräuter zusammen mit ein paar wurmwirdrigen Futtermittel oder auch Nahrungsergänzungen zusammengestellt und püriert. Es gibt eine Vielzahl von Kräutern, welche ernährungsphysiologisch unterstützen. Dazu zählen Wermut, Kurkuma, Schafgarbe, Aloe Vera, Thymian, Petersilie, Brunnenkresse, Cayenne, Minze, Salbei, Bärlauch, Rainfarn, Odermenning, Beifuss oder mein Liebling die Eberraute. Achten Sie bitte darauf, dass gewisse Kräuter für Katzen ungeeignet sind.

Auch Vitalpilze können einen Beitrag leisten. Der Chaga wird tatsächlich wurmwidrig eingesetzt oder auch der Pleurotus, um die Darmflora aufzubauen. Der Hericium regeneriert die Darmschleimhaut.

Sie brauchen nicht alle Massnahmen gleichzeitig umzusetzen. Es können durchaus Massnahmen kombiniert werden, um schneller ans Ziel zu kommen. Es lohnt sich auch prophylaktisch das eine oder andere hin und wieder in die Fütterung einzubauen. Sollte nebst einer Wurmprophylaxe tatsächlich einmal Würmer vorhanden sein, dürfen Sie mich gerne kontaktieren und wir können die Massnahmen gezielt für die entsprechende Wurmart besprechen.

Die Gesundheit deines Vierbeiners ist mir sehr wichtig. Aus diesem Grund biete ich den KotSCREEN und den WurmCheck in meiner Praxis an. Auf Wunsch testet auch dein Tierarzt den Kot deines Hundes auf Parasiten (Endoparasiten).

Nach einer chemischen Entwurmung empfiehlt sich die Darmflora deines Vierbeiners über einen längeren Zeitraum mittels Probiotika und/oder Präbiotika zu unterstützen.

Bei Fragen rund um Parasiten, Darmflora-Unterstützung und Wurm-Prophylaxe berate ich dich sehr gerne.