Zecke

Die Zecken gehören zu den Ektoparasiten und ernähren sich vom Blut des Wirts des Hundes oder Besitzers. Eine weibliche Zecke kann bis zu 20’000 Eier legen! Die Hochsaison dieser Spinnentiere ist Mai, August und September. Ab 5 °C werden die Zecken aktiv. Dabei sind sie bekannt für Krankheits-übertragungen wie Borreliose, FSME, Ehrlichiose und Babesiose.

Was zieht die Zecken an

Die Zecken haben keine Augen und orientieren sich über das Haller’sches Organ. Damit nehmen sie die Gerüche wahr. Ammoniak, Buttersäure, Kohlenmonoxid zieht die Zecken an. Mit den untenstehenden Empfehlungen wird die Ausdünstung des Hundes so verändert, dass dieser für Zecken weniger interessant wird.

Immunsystem

Was hat das Immunsystem mit der Zecke zu tun? Erfahrungen zeigen, dass Hunde mit einem gesunden Immunsystem weniger von Zecken gestochen werden. Weil das Immunsystem auch im Darm liegt, empfiehlt es sich die Darmflora regelmässig mit Präbiotika und Probiotika zu unterstützen.

Äusserliche natürliche Prophylaxe

  • Bio-Kokosöl: ein nussgrosses Kügelchen in die Hand nehmen und verreiben. Danach mit den Händen leicht über das Fell am Hals, Brust, Bauch, Vorder- und Hinterbeine entlang verstreichen. Das Fell braucht nur nach Kokos zu riechen! Funktioniert auch bei Langhaar-Hunden.
  • Bio-Schwarzkümmel-Öl: Bitte auf gute Qualität achten – teuer ist besser.
    Dosierung: auf 1 kg Körpergewicht 1 Tropfen pro !!WOCHE!!
    Anwendung: Diese Anzahl Tropfen über die Woche verteilt auf die Haut beim Nacken, Rücken und Rute träufeln. Vorsicht bei hellen Hunden verfärbt sich das Fell lokal leicht. Als Alternative eignet sich ein Dreieckstuch um den Hals.
  • Ledum-Hydrolat: 2 – 3 Tropfen auf ein Dreiecktuch und dieses an das Brustgeschirr machen.
  • Democent Essential Oil 6: Spot-On um die Hautbarriere zu schützen.
  • Aka Free (PerNaturam): zum Aufsprühen der Hundeplätzchen. Aka Free lässt die Zecken austrocknen.

Innerliche natürliche Prophylaxe

Die hier aufgeführten Empfehlungen beeinflussen jeweils die Ausdünstung des Hundes. Bei jungen Hunden und Hunden mit Erkrankungen dürfen untenstehende Nahrungsmittel nur mit Absprache eines Ernährungsberaters oder Tierheilpraktikers gegeben werden!

  • Spirulina: Dosierung: täglich ½ Teelöffel pro 10 kg Körpergewicht.
    Anwendung: 2 – 4 Wochen danach 1 – 2 Wochen Pause und fortfolgend.
  • Knoblauch: Dosierung: 1 gepresste Knoblauchzehe (ca. 3 gr) pro 10 kg Körpergewicht !!auf die WOCHE!! verteilt ins Futter geben. Beim marktüblichen Knoblauchpulver besteht Gefahr einer Überversorgung.
  • Bierhefe: täglich 1 Teelöffel pro 10 kg Körpergewicht. Nicht bei Epileptiker!
  • Zistrosen: nur in Tropfen-Form und nicht dauerhaft sonst Gefahr von Gastritis! Dosierung gemäss Verpackungsbeilage.
  • Eukalyptus/Teebaumöl: nicht innerlich/äusserlich! Gefahr von Vergiftungen, unangenehmer Geruch.
  • Schwarzkümmelöl: nicht innerlich geben, da die Leber zu stark belastet werden kann.
Vorsicht: Entgiftungskuren können vorübergehend Zecken anziehen!

Zecken entfernen

Es empfiehlt sich nach jedem Spaziergang seinen Hund auf Zecken abzusuchen. Bevorzugte Orte sind Kopf, Ohren, Hals, Bauch, Schenkelinnenseiten, zwischen den Zehen und rund um den After. Dort wo es schön warm und feucht ist, mögen sie es. Gerade bei nassem Wetter sind die Zecken besonders aktiv.

Die Zeckenentfernung sollte innerhalb von 24 Std. erfolgen. Bis zu einer Infektion mit Borreliose-Bakterien vergeht im Schnitt 12 – 24 Std. Zur Entfernung eignet sich eine Zeckenzange. Die Zange wird auf der Haut angesetzt und mit der Zecke gerade hochgezogen. Drehen würde zur Freigabe gefährlicher Körperflüssigkeit führen. Daher: Hautnah – langsam – kontrolliert – nicht drehen.

Einstichstelle behandeln

Du liest richtig. Die Zecken beissen nicht sondern stechen mit ihrem Stechapparat. Dein Hund wurde von einer Zecke gestochen, so kannst du folgendes tun:

  • Innerlich: Artemis von PerNaturam über das Futter geben. Dosierung gemäss Verpackungsbeilage. Dauer: max. 2 – 4 Tage!
  • Äusserlich: die Einstichstelle mit einem BIO Zistrosen-Spray besprühen oder mit einer natürlichen Ringelblumensalbe desinfizieren.

Zecken entsorgen

Zecken überleben 1 Jahre ohne Blutmahlzeit, 3 Wochen im Wasser, 24 Stunden bei -12 °C im Gefrierfach, 10 Tage in der Wohnung, in 1’500 m Höhe und können 9 Jahre alt werden! Im Winter überleben sie bis -15 °C in Mäusenester. Sie sind wahrliche Überlebenskünstler. Aus diesem Grund gibt es nur zwei effektive Methoden, diese Spinnentiere zu vernichten.

  • verbrennen
  • in hochprozentigem Alkohol (70 %) ertränken
  • nicht in die Toilette werfen!

Chemische Zeckenmittel

Chemische Zeckenmittel sollten mit Bedacht gewählt werden. Sie können u.a. zu Epilepsie, Haarausfall, Juckreiz und Verhaltensveränderungen führen. So empfiehlt es sich, zuerst natürliche Produkte anzuwenden. Sollte doch einmal ein chemisches Zeckenmittel nötig sein, ist das Zeckenhalsband den Kautabletten und Spot-on’s vorzuziehen. Bei Nebenwirkungen kann ein Zeckenhalsband sofort entfernt werden.

Sinn der Zecken

Dies fragt sich jeder Hundehalter und auch Nicht-Hundehalter. Welchen Sinn haben diese lästigen Biester. Parasiten haben die Aufgabe das Immunsystem von Tieren zu stärken. Ob dieser Nutzen auch auf Zecken zutrifft, ist noch nicht ausreichend erforscht. Erwiesen ist, dass Zecken für Vögel oder Pilze wichtige Nahrung sind.

 

Bist du unsicher, weil dein Hund Erkrankungen hat, nimm mit mir Kontakt auf, ich berate dich gerne.

 

 

 

Quellennachweis: zecken.de