Die Knochenbrühe ist nichts anderes als die Fleischbrühen mit kräftigender und stärkender Wirkung, welche man noch zu Oma’s Zeiten gegessen hat. Eine uralte Tradition, die in Vergessenheit geraten ist. Auch aus der TCVM (Traditionell Chinesischen Veterinärmedizin) ist bekannt, dass ein langes Kochen essentiell für die Stärkung ist.

Eine Knochenbrühe liefert eine Vielzahl an Nährstoffen, seien dies Mineralien (z.B. Calcium, Magnesium Kalium, Natrium, Phosphor, Silizium, Sulfur) oder auch Vitaminen (z.B. Vitamin C, Vitamin D, Vitamin K, Eisen, Thiamin).

Der wesentliche Vorteil liegt darin, dass sich aus den Knochen Kollagen, Gelatine, Glukosamin und Chondroitin lösen. Gleichzeitig haben die herausgelösten Proteine (Aminosäuren) wie z.B. Arginin, Glycin, Glutamin oder Prolin positive Auswirkungen. Prolin fördert unter anderem die Verdauung der Proteine. Glycin reguliert Gallensalze und die Magensäure, ebenso wird dadurch die Produktion von Glutathion unterstützt. Glutathion ist antioxidativ und sorgt dafür dass die Stoffe in die Zellen kommen. In der Knochenbrühe sind auch essentielle Fettsäuren enthalten, welche für geschädigte Schleimhäute im ganzen Verdauungstrakt hilfreich sind.

Wo kannst du die Knochenbrühe einsetzen

  • zur Stärkung z.B. nach einer Operation, bei Senioren
  • für ein gesundes Verdauungs- und Immunsystem (Darmflora und Immunbooster)
  • bei rassespezifischen Problemen wie z.B. Brachycephalie
  • zur Regeneration der Schleimhäute wie z.B. Speiseröhre, Magen, Darm
  • im Wachstum, bei Gelenks- und Skelettproblemen sowie für das Bindegewebe

Zutaten

  • 1 kg Knochen z.B. Karkassen, Markknochen, Hälse
  • ¼ Tasse Apfelessig (trüb) und/oder frischen Zitronensaft
  • Gemüse z.B. Karotten, Grünkohl, geschälte Kartoffeln, Sellerie
  • Optional
    • Hühnerfüsse oder Knorpel z.B. für zusätzliche Gelatine
    • Innereien z.B. Leber, Hühnermägen für mehr Nährstoffe
    • Obst z.B. Apfel, Zitrone um besser zu binden und konservieren
    • Wenig Kräuter z.B. Petersilie, Dill, Brennesseln, Löwenzahn
    • Knoblauchzehe 1 Stk Knoblauchzehe pro 10 kg Körpergewicht

Gestalte deine Knochenbrühe so wie du möchtest auf deinen Vierbeiner angepasst.

Zubereitung

  1. Knochen mit trübem Apfelessig (notfalls geht auch klarer Apfelessig) in einen grossen Topf geben, etwas umrühren und ca. 15 – 20 Min. ziehen lassen.
  2. Wasser hinzufügen, sodass alle Knochen schön bedeckt sind.
  3. Bei niedriger bis mittlerer Temperatur die Brühe 8 – 24 Stunden köcheln
    Achtung: Wasser immer wieder hinzufügen, damit nichts anbrennt!
    Tipp: Schongarer eignen sich gut für die Knochenbrühe, da nichts anbrennen oder überkochen kann (auch stromsparender). Weiche Knochen wie z.B. vom Huhn brauchen weniger lange als harte Knochen wie z.B. Rinderbeinscheiben oder Markknochen.
  4. Übrige Zutaten wie Gemüse/Obst 1 – 2 Stunden vor Schluss hinzufügen
  5. Kräuter je nach Bedürfnisse des Vierbeiners in den letzten 30 Minuten beigeben.
    Rezept für einen gesunden Vierbeiner nach Dr. med. vet. Barbara Royal: 1 EL Ingwer, 1 – 2 EL frische Petersilie, 1 TL Kurkuma, 1 TL Oregano, ½ TL Thymian, ½ TL Basilikum und wenig gemahlene Pfefferkörner (> Pfeffer mag ungewöhnlich sein, doch unterstützt dieser die Aufnahme der Nährstoffe von Kurkuma und Ingwer).
  6. Wasser sollte gegen Ende reduziert sein, sodass beim Auskühlen eine schöne gelierte Brühe vorhanden ist. Geliert durch das Lösen von Knochenmark aus den Knochen. Bei übergewichtigen Vierbeinern das oben aufschwimmende Fett abschöpfen.
  7. Die Knochenbrühe absieben. Gekochte Knochen unbedingt entfernen und NICHT dem Vierbeiner verfüttern. Sie sind gefährlich wegen Splittergefahr und Darmverschluss! Wenn du einen Fleischwolf hast, darfst du diese durchdrehen und bedarfsgerecht dem Vierbeiner verfüttern. Max. 5 % der tierischen Ration. Gemüse/Obst und auch gelöstes Fleisch kann verfüttert werden.
  8. Die Knochenbrühe kann sofort nach dem Auskühlen gefüttert werden, einige Tage auch im Kühlschrank aufbewahrt oder dann eingefroren werden. Zum Portionieren beim Einfrieren eignen sich auch Eiswürfelbehälter. Für eine längere Haltbarkeit etwas Saft von einer Zitrone hinzufügen.

Solltest du Fragen haben oder Unklarheiten bestehen, darfst du mich gerne kontaktieren.